Maja hat ihr Designstudio im Gathenhielmska Huset, einem denkmalgeschützten Haus, das in Göteborg in der Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Den Eingangsbereich schmücken Wandmalereien mit allegorischen Figuren, die die fünf Sinne des Menschen symbolisieren. Genau wie jede Wandmalerei eine Geschichte erzählt, so erzählt auch die Kollektion eine Geschichte über Fraktale und Muster aus der Natur. Die Teppiche Dardel und Rho erinnern an Muschelschalen – an softe, vom Meer gegossene Formen. Bei Cast und Pratos wiederum macht die unregelmäßige Oberfläche Anleihen bei gemusterten Fliesenböden, und die Textur von Tenuto wirkt, als hätte jemand kleine Muster in einen Baumstamm geritzt. Alle Teppiche sind durchdacht, zeitlos und modern.

Was war dein Konzept beim Entwurf der Kollektion?

„Schwedisches Handwerk, Tradition und Wissen modern zu interpretieren. Ich wollte eine Kollektion mit Teppichen kreieren, die zwar alle auf dem gleichen Material basieren, aber durch die verschiedenen Tufting-Techniken doch eine ganz andere Optik haben und sich in Sachen Qualität, Haptik und Textur unterscheiden. Dabei bin ich von traditionellen Teppichgrößen ausgegangen, habe jedoch auch kleinere Varianten mit hinzugenommen, die für Dynamik sorgen und zu innovativen Arrangements anregen.“

Wo lag der Fokus bei deiner Arbeit?

„Mein Ausgangspunkt ist immer eine internationale Designsprache. Für mich ist das Zuhause ein Ort, an dem man mit der Zeit seine eigene Welt kreieren kann – eine Welt der Funktion, der Schönheit und des persönlichen Ausdrucks. Deshalb sind die Teppiche aus sorgsam ausgewählten Materialien gearbeitet: aus reiner Wolle und Leinen, also aus natürlichen Rohstoffen, die man unmöglich künstlich herstellen bzw. nachbauen kann. Es sind zwei Rohstoffe, die komplett unterschiedliche Eigenschaften haben, zusammen aber eine tolle Symbiose bilden. Die dezente Beimischung des feinen Leinengarns hat für mich etwas ganz Edles, und dieses Gefühl des Luxus war mir sehr wichtig. Ich wollte zeitlose, hochwertige Teppiche kreieren, an denen man viele Jahre seine Freude hat.“

Wie soll die Kollektion gestylt werden?

„Ob man nun ein Hotel einrichtet oder ein Zuhause – ich finde es wichtig, dass man das große Ganze im Blick hat. Dabei kann man ruhig mal etwas wagen und zum Beispiel an einem Ort viele Dinge sammeln und arrangieren, während man an anderer Stelle Freiraum zum Erholen lässt. Richte dich für DICH ein. Wenn du gern Bücher liest, dann nutze sie auch als Deko, setze auf einen lebendigen und zugleich praktischen Style. Kontraste sind super, wie beispielsweise etwas Großes neben etwas Kleinem oder etwas Traditionelles ergänzt durch etwas Wildes – das darf gern extravagant sein. Eigentlich gibt es da gar keinen Unterschied zwischen Mode und Einrichtung.“